Donnerstag, 30. April 2015

Kraftort & Herzstück.

Letzte Woche habe ich mir mal fast 2 Stunden für mich genommen und mich an einen meiner Lieblingsorte verkrümmelt. Das war wirklich unglaublich entspannend und hat mir bei all dem Trubel der in unserem Haus momentan herrscht echt gut getan. Es ist eben manchmal nicht einfach 'noch zuhause' zu wohnen. Eigentlich tue ich das nicht, aber dann doch ein bisschen. Manche sagen ich wohne alleine, aber es ist ein 3 Familienhaus und nur weil mir eine Wohnung gehört seit ich 16 war, ändert das nichts daran das meine Eltern und Geschwister im selben Haus wohnen. Ich hab deshalb nämlich noch lange kein eigenes Leben. (Ich vermisse meine Wohnung in der Stadt und meine Unabhängigkeit total!) Aber darum geht es ja jetzt nicht. :)

Das schöne bei uns ist die Tatsache das wir so nah am nichts wohnen. Hier endet das Dorf. Kein Auto fährt hier lang und in unsere Straße stehen ohne hin nur 4 Häuser. Danach beginnt eine wundervolle Landschaft aus Wald und Wiese. Irgendwo im Wald haben wir sogar ein eigenes Grundstück das mein mittlerer Bruder gerade zu einer Downhillstrecke umfunktioniert und ich will nicht wissen was er und seine Kumpels da sonst so veranstalten. 

Ich hab mir also mein Herzstück gepackt und mich hinter einen der Erdhügel gesetzt wo sich viele Menschen die Erde weg nehmen und wo deshalb irgendwie dieses Jahr nichts mehr wächst.  Auf dem Bild sieht das unglaublich klein aus, finde ich. Im Hintergrund sieht man den Baum unter dem mein Lieblingshuhn und seit 2 Wochen auch der Hase meines kleinsten Bruders beerdigt ist. Ich hab die Gräber so angeordnet das irgendwann im Kreis rund um den Baum die Gräber unserer liebsten - äh, Vierbeiner hätte ich jetzt beinahe gesagt aber Hühner sind ja gar keine - naja, ihr wisst was ich meine. 

Ursprünglich hatte ich mich dort hin zurück gezogen um neben dem Lesen auch ein wenig nachzudenken. Wie so oft im Leben kommen und gehen Probleme manchmal ganz von allein. Das dadurch eigentlich ein größeres Problem entstanden ist passt mir jetzt zwar auch nicht, aber naja. Es ging, wie schon einmal erwähnt, darum dass ich gezwungen war im Falle einer Zusage für eine Stelle fast 2 Stunden von meinem Freund entfernt in eine Wohnung zu ziehen. Ich war mir halt nicht sicher ob diese Beziehung dann noch halten würde, dar wir beide absolut keine Fernbeziehungs-Typen sind. Lange Rede kurzer Sinn - letzte Woche Freitag kam dann die Absage. Das hat jetzt zur Folge das ich langsam Verzweifel. Werde ich je wieder in meinen Traumberuf rein kommen oder lande ich irgendwo an der Kasse? (Meine größte Angst.) Absage nach Absage deprimieren einen verständlicher Weise irgendwann. Vielleicht ziehe ich nachher noch mal los und mache mir diesmal Gedanken was ich denn noch machen soll.... 


Das ist der total bescheuerte Versuch den Ausblick festzuhalten, den ich habe während ich in der Kuhle sitze. Schlechter kann man glaub ich gar kein Panorama Bild machen, bitte verzeiht mir. Auf dem Bild sieht man auch unsere gaaaaanz tolle Fabrik die direkt neben unserem Haus liegt und den ganzen Tag brummt und zischt und klappert. Manchmal schreit sie auch und schimpft ;) 
Nach einer Weile hört man das aber nicht mehr und kann sich ganz auf die Wiese und den Wald konzentrieren. Für unsere Hunde ist das natürlich ein Traum und ich finde es auch sehr schön. Wenn ich doch nur mehr Zeit hätte...

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